Auf Abenteuerreise durch die Menüführung
Zu den Merkwürdigkeiten des modernen digitalen Lebens gesellt sich eine Spezialfernbedienung, die für den Samsung-Fernseher UE55MU6179UXZG erhältlich ist. Also, nicht die schlanke mitgelieferte Bedienung R-NZ, die – so liest man bei gelegentlichen Abenteuerreisen durch die Menüführung des Fernsehers –, per Sprache bedienbar sein soll und dafür auf die offenbar lästigen Kanaltasten 1 bis 9 und 0 verzichtet.
Ich meine die Fernbedienung HbbTV4You. Nur mit ihr entfaltet der olle Samsung seine volle Funktionalität.
Dabei ist der Fernseher schon im Auslieferzustand ein rechter Tausendsassa:
- Der Üfünfundfünzig-Muhsechstausendeinhundertneundundsiebzig-Uxzettgeh kann Videos in nie gekannter Auflösung darstellen;
- per Ethernetkabel Filme von Netflix oder Amazon aus dem Internet abspielen;
- die Mediatheken von ARD, ZDF und vom heimischen NAS-Server ansteuern.
- Die Spotify-Musikbibliothek ist eine nur dreiminütige Passworteingabe entfernt (auf der Fernbedienung muss man sich halt etwas aufwendiger durch die visualisierte Buchstabentastatur navigieren).
- Interessant auch die „besonders hohen Schwarzwerte“. Wäre Tiefschwarz nicht besser?
Immerhin lässt sich mal nachschauen, was andere der Familie so auf Netflix glotzen und in welchen Filmen sie abgebrochen haben, wenn man sich bei der Frage „Wer schaut gerade“ verwählt. Upps.
Was halt nicht funktioniert: die Pausentaste. Der Fernseher ist zwar einer der modernsten im Pixelzeitalter. Ultra-HD 4K, Energieeffizenzklasse A, DLNA, Bluetooth, Du verstehst. Und auch der Ton klingt anfangs zwar wie aus der Blechbüchse, aber für einen kleinen Aufpreis von 146,99 Euro gibt’s immerhin eine Soundbar M360 samt Surround-Sound-Expansion, Bluetooth, Wuhfer und zusätzlicher extra schlanker Fernbedienung AH-59. Da stimmt dann zumindest der Ton. Und in acht von zehn Fällen kann man auf die Zweitfernbedienung für die Soundbar verzichten, denn die von Samsung haben die Soundbar fast Apple-like über die Erstfernbedienung ansteuerbar gemacht. Donnerknispel.
Diagnose 1: Da fehlt der Aufnahmespeicher
Nur fürs Einfrieren der laufenden Sendung ist der Fernseher nicht freigeschaltet. Klar, denkst Du als Technikexperte, fehlt ja auch der Aufnahmespeicher. Haben sie bei Samsung wohl eingespart. Also installierst Du nach und nach
- einen USB-Stick,
- ein USB-Laufwerk,
- ein Netzwerklaufwerk. Es nützt nichts: Der 549 Euro teure Fernseher ist ein moderner Computer mit Pausentaste und kann dennoch keine Sendungen aufnehmen oder anhalten.
Eine Google-Suche später wird klar: Dieser Üfünfundfünzig-Muhsechstausend
einhundertneundund
siebzig-Uxzettgeh kostet 549 Euro, weil er exakt diese Funktion
nicht hat.
Mit dieser Funktion käme ein
anderer Samsung in Betracht: der Üfünfundfünzig-Muhsechstausend
vierhundertneunund
vierzig-Uxzettgeh. Kostenpunkt: 839 Euro. Das sind 270 Punkte Differenz in der Typenbezeichnung und 290 Euro Unterschied im Portemonnaie.