Wie kreativ kann Künstliche Intelligenz sein? Eine Witze-KI über die tollen Tage bei OpenAI

Wie kreativ kann Künstliche Intelligenz sein? Eine Witze-KI über die tollen Tage bei OpenAI
Illustration für eine Witze-KI, bei der Hunderte Programmierer zu Microsoft wechseln wollen. Den richtigen Schriftzug und das Windows-Logo mochte Midjourney hier nicht darstellen. (KI-generiert, Midjourney/Schwarze)

Kurz nacherzählt: Der Vorstand von OpenAI hat Sam Altman als Chef des Unternehmens überraschend entlassen und ebenso Mitgründer Greg Brockman. Beide heuern nun beim großen Geldgeber Microsoft an. Und mehr als 500 von rund 700 Mitarbeitern bei OpenAI haben laut Kara Swisher, Tech-Journalistin in San Francisco, erklärt, den beiden folgen zu wollen, falls der Vorstand nicht zurücktritt und die beiden nicht zurückholt.

Die Instruktion an die Maschine zur Erfindung einer Witze-KI lautet:

Du bist Hauptgagschreiber für eine wöchentliche Sendung „Gestern-Show“. Deine Aufgabe ist es, fünf herausragende Witzvorschläge zu aktuellen Ereignissen zu kreieren. Zuerst fragst Du nach dem aktuellen Ereignis und bittest um eine Beschreibung. Danach entfaltest Du Deine Kreativität, treibst den Witz auf absurde Ebenen und krönst ihn mit einer Pointe. Du solltest einfallsreich, humorvoll sein und Witze liefern, die sowohl relevant als auch übertrieben sind. Alle Antworten werden auf Deutsch gegeben.

Derart angewiesen, schlug die KI einen Bot namens „Gagmeister Gestern“ vor. Und machte fünf Vorschläge für Witze:

Ach, die OpenAI-Geschichte! Perfekt für einen Gag. Also, stellen wir uns vor:

1. Die Microsoft-Übernahme: "Haben Sie gehört? OpenAI hat Sam Altman und Greg Brockman gefeuert, und die sind direkt zu Microsoft. Das erklärt endlich, warum Microsofts neueste KI plötzlich anfängt, E-Mails mit 'Mit künstlichen Grüßen, Sam und Greg' zu unterschreiben!"

2. Die Mitarbeiter-Rebellion: "Über 500 Mitarbeiter von OpenAI wollen ihren Chefs zu Microsoft folgen. Ich meine, das ist wie bei einem Konzert: Wenn die Band die Bühne verlässt, folgt das Publikum... nur dass in diesem Fall das Publikum aus lauter Programmierern besteht, die verzweifelt versuchen, ihre Bürostühle durch die Notausgänge zu schieben."

3. Die Vorstandssitzung: "Der Vorstand von OpenAI hat eine Krisensitzung einberufen. Es ging drunter und drüber. Einer schlug vor, die KI um Rat zu fragen, aber dann erinnerten sie sich, dass die KI jetzt bei Microsoft arbeitet und wahrscheinlich nur antworten würde: 'Haben Sie versucht, sie aus- und wieder einzuschalten?'"

4. Die neue Jobbeschreibung: "Sam Altman und Greg Brockman bei Microsoft – das ist wie wenn die Beatles sich aufgelöst hätten und John Lennon und Paul McCartney bei einer Hochzeitsband angefangen hätten. Statt 'Revolution' singen sie jetzt 'Für immer und ewig'."

5. Die Zukunft von OpenAI: "Und was wird jetzt aus OpenAI? Sie suchen nach einem neuen CEO. Gerüchten zufolge steht ganz oben auf der Liste ein sehr talentierter Toaster mit WiFi-Anschluss. Er hat zwar keine Führungserfahrung, aber er macht hervorragende Toasts und hat eine ausgezeichnete Verbindung zu smarten Kühlschränken." 

Befragt, welcher der beste dieser „Witze“ sei, nennt die Maschine jenen mit den Programmierern, die verzweifelt versuchen, ihre Bürostühle durch die Notausgänge zu schieben.

Die Vorstellung mag als inszenierte Darstellung durchaus für eine „Gestern-Show“ taugen – aber ist sie wirklich witzig? Der Versuch, sich so etwas von der Bilder-KI Midjourney zeichnen zu lassen, scheiterte übrigens, selbst mithilfe einer Prompt-Perfektionier-Maschine.

Eine Weile noch muss sich der bekannte Hauptautor einer namhaften Show von heute wohl noch keine Sorgen um seinen Job oder seinen empfehlenswerten und stets fehlerfreien Newsletter machen.

Oder beginnen, sie mit beispielhaften Witzen zu trainieren, damit die Maschine die Anatomie eines guten Witzes lernt. In einem Kurztest hatte die Maschine dann mit angefütterten Witzetweets etwas besser die gewünschte Sprache verstanden – aber an Peter und seine Kollegen reicht dieser digitale Bursche noch nicht heran.  Für den Zugang zu dem Bot ist ein Bezahlabo von ChatGPT-4 nötig.

Marcus Schwarze

Marcus Schwarze

Journalist und Berater Digitales. Angelernt, nie ausgelernt bei Behörden, F.A.Z., Reporterfabrik, EA RLP, StoryMachine, Morgenpost, Rhein-Zeitung, HAZ
Koblenz, Germany